Der Offsetdruck
Geschichte des Offsetdrucks

Der moderne Offsetdruck ist eine Weiterentwicklung der 1789 von Alois Senefelder erfundenen Lithographie. Dabei wurden Steinplatten als Druckformen mittels Handpressung verwendet. Sowohl die Papierzuführung als auch die Abnahme nach dem Druck erfolgte von Hand. Im Laufe der Jahre wurden statt der Steinplatten biegsame Metallplatten als Druckformen benutzt.

Die Erfinder des Offsetdrucks für das Bedrucken von Papier sind Ira W. Rubel (U.S.A) und Caspar Hermann (Deutschland). Zu Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigten sie sich gleichzeitig, aber unabhängig voneinander, damit. Das von ihnen entwickelte Verfahren hat den traditionsreichen Buchdruck in relativ kurzer Zeit verdrängt.

Grundzüge des Offsetdrucks

Das Wort Offset stammt aus dem Englischen und wurde abgeleitet von dem Verb "to set off" = absetzen. Es charakterisiert das Offsetdruckverfahren, nämlich die Übertragung (= absetzen) der Druckfarbe von der Druckform auf ein Gummituch und von dort erst auf die Oberfläche des Bedruckstoffs (d.h. Papier oder Karton).

Beim Offsetdruckverfahren liegen die druckenden und nichtdruckenden Stellen der Druckform in nahezu einer Ebene. DasVerfahren beruht auf dem gegensätzlichen physikalisch-chemischen Verhalten bestimmter Substanzen, die farbannehmend und farbabstoßend sind. Im Offsetdruck sind dies eine dünne Druckplatte (meist Aluminium), auf deren Oberfläche sich Druckfarbe annehmende (lipophile) Bildstellen und bildfreie (hydrophile, d.h. wasserannehmende) Stellen befinden, die durch Benetzung mit einem Feuchtwasser farbabstoßend werden.

Aus diesem Grund ist während des Druckvorgangs im Offsetdruck vor dem Einfärben oder Einwalzen der Bildstellen mit Druckfarbe in der Regel eine Befeuchtung der bildfreien Stellen der Druckplatte mit Wasser (im Fachjargon "Wischwasser" genannt) notwendig.

Der Vorteil des Offsetdrucks besteht darin, daß er durch das mehr oder weniger elastische Gummituch in der Lage ist, fast alle Papiere und Kartons bedrucken zu können, z. B. geprägte, strukturierte oder sehr rauhe Papiere oder auch grobe Naturpapiere.

Anwendungsgebiete des Offsetdrucks

Heute gibt es kaum eine Druckarbeit, die nicht im Offsetverfahren gedruckt wird: tägliche Großauflagen für den Zeitungsdruck, mehrfarbige Beilagen, Flyer, Prospekte und Faltschachteln aus Kartons. Aber auch einfache Formulare, repräsentative Briefbögen, farbige Buchumschläge, einfache Taschenbücher und herrliche Bildbände sind Offsetprodukte. Erwähnt werden sollen auch die vielen dekorativen Wandkalender, die Plakate einer Litfaß-Säule und farbige Bildpostkarten.

Das Verfahren hat heute einen Anteil von etwas mehr als 60 Prozent an der Gesamtproduktion der Druckindustrie. Aufgrund der hohen Qualitätsstandards, der sehr günstigen Produktionsmöglichkeiten in Verbindung mit einfacher und wirtschaftlicher Druckplattenherstellung und der ständigen Weiterentwicklung der Druckmaschinen wird der Offsetdruck auch in Zukunft seine Position halten können.

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